Begabungsförderung ist eine allgemeine Aufgabe der Volksschule. Diese hat zum Ziel, die individuellen Begabungen aller Kinder zu wecken und zu fördern. Integrative Modelle werden im Kanton St. Gallen bevorzugt. So sollen, wie bei der bei uns praktizierten „Integrativen Schulungsform“ (ISF) bei Lernschwierigkeiten auch Kinder mit Begabungen wenn möglich nicht von der Klasse separiert werden.
Wir gehen davon aus, dass in jedem Menschen verschiedenste Begabungen stecken. Howard Gardner, amerikanischer Intelligenzforscher und Psychologe, unterscheidet mindestens 9 Formen der Intelligenz, die bei jeder Person in verschiedener Ausprägung vorhanden sind. Das hat zur Folge, dass alle Menschen auf unterschiedliche Arten lernen, sich erinnern, Aufgaben ausführen und verstehen.
Sprachliche Intelligenz / Musikalische Intelligenz / Körperlich kinästhetische Intelligenz / Intrapersonale Intelligenz / Interpersonale Intelligenz / Logisch-mathematische Intelligenz / Räumlich visuelle Intelligenz / Naturalistische Intelligenz / Existenzielle Intelligenz
Ausgehend vom „Freien Spiel“ und „Freien Lernen“ im Kindergarten haben wir vom Kindergarten bis zur 6. Klasse je zwei Lektionen pro Woche für die jungen Forscherinnen und Forscher reserviert.
Die Rolle der Schülerin, des Schülers ist die des aktiven Untersuchens, bzw. des kreativen Produzierens und nicht des Konsumierens – eine Synthese von Inhalt, Prozess und persönlicher Betroffenheit.
Lernfreude In Schweizer Schulen Anregen
Der „LISSA-Preis“ ist ein Projekt der „Stiftung für hochbegabte Kinder“ und zeichnet seit 2004 Schulen, die wegweisende Projekte im Bereich Begabungs- und Begabtenförderung erfolgreich umsetzen, mit dem LISSA-Preis aus. Mit diesem Preis soll die grosse Leistung dieser Schulen gewürdigt werden. Gleichzeitig sollen ihre Projekte bekanntgemacht und so weitere Schulen ermutigt werden, Begabungsförderung auf allen Ebenen zu realisieren.
Urteil der Jury
Das Projekt ist Teil eines integrativen Förderangebots für alle Schülerinnen und Schüler und baut auf dem „Freien Spiel“ des Kindergartens auf. Die Schule mit altersdurchmischten Mehrklassen lebt das Prinzip: Jedes Kind besitzt unterschiedliche Begabungen mit unterschiedlicher Ausprägung. In der Aha!-Ziit arbeiten die Kinder eigenständig an Projekten und lernen die Methoden der Projektarbeit und des forschenden Lernens. Die Lehrpersonen wecken und fördern diese individuellen Begabungen. Ebenfalls gewürdigt wurde die nachhaltige und institutionalisierte Kontinuität des Projekts. Seit der Einführung im Jahr 2001 wurde es stets weiterentwickelt und auf die Gegebenheiten und Bedürfnisse der Schule Rossrüti abgestimmt.